EXITUS, eine Produktion von Barbara Fuchs, diesmal in Kollaboration mit der Tänzerin und Choreographin Koni Hanft, ist eine pietätlose Tragikkomödie über Tanz, Tod und Teufel und ein ein visuelles Hör-Tanzstück. Es entstehen Welten und Geschichten aus Gesang und Tanz, Bildern und Dialogen, Musik und Stimmen, die uns mitnehmen auf ein höllisches Himmelfahrtskommando.
Die Premiere von „EXITUS“ fand am 28.10.2005 im Rahmen der Reihe Tanzhautnah im Bürgerhaus Stollwerck statt.
Team
Konzept und Idee: Barbara Fuchs
Tanz/Choreographie: Koni Hanft und Barbara Fuchs
Dramaturgie/Video: Carla de Andrade Hurst
Video/Bühne: Marco Wehrspann
Kostüme: Sabine Kreiter
Foto: Wolfgang Weimer
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln, die Kunststiftung NRW, die SK Stiftung Kultur, tanzhautnah und die kölner tanzagentur.
Presszitate
THOMAS LINDEN, Kölnische Rundschau 08.11.05
Den Tanz zu Grabe getragen
Witziger „Exitus“ von Barbara Fuchs
„Exitus“ nennt Barbara Fuchs ihre neue Inszenierung, die sie mit Kollegin Koni Hanft im Stollwerck zeigte. Im Untertitel ist von einer „pietätlosen Tragikkomödie über Tanz, Tod und Teufel“ die Rede. Tatsächlich eine amüsante Angelegenheit, die Beisetzung des Tanzes. Angesichts der chronisch schlechten Produktions-bedingungen in Kölns freier Tanzszene ist das Thema im Grunde immer aktuell. Barbara Fuchs und Koni Hanft spekulieren aber gar nicht so sehr mit der lokalen Malaise, vielmehr rückt die physische und psychische Plackerei der Tanzkunst in den Blick. Barbara Fuchs dreht den Spieß um, sie mokiert sich über den Masochismus der Tänzer.
NICOLE STRECKER, Kölner Stadtanzeiger 01.11.05, 07:03h
Der Tod des Tanzes
[…] Dann lässt die großartige Performerin Barbara Fuchs als Zombie die Glieder schlackern und zeigt sich mit absichtsvoll dilettantischen Ballett-Zitaten als Marionette ihres unersättlichen Bewegungsdranges. Wie schon in ihren vorhergehenden Solostücken spielt die Kölner Choreografin auch in ihrer neuen Produktion, einem Duo mit Koni Hanft für die Reihe tanzhautnah, fantasievoll mit den Klischees vom Tanzmartyrium und kombiniert solcherlei Spartennarzissmus mit einem populären Genre. […]
Hinweis auf TV-Programm: WDR 3, west.art am Sonntag, den 20.11. um 11:00 Uhr Live aus dem WDR-Foyer:
„Ohne guten Tod kein schönes Leben“
In unserer auf Jugendlichkeit fixierten Gesellschaft blenden wir das Thema Sterben und Tod gerne aus. Allerdings lassen sich in jüngster Zeit gegenläufige Entwicklungen beobachten. Die Hospizbewegung, Bestattungsunternehmer und Ärzte suchen nach neuen Wegen im Umgang mit dem Tod. Fast scheint es so, als wollten wir nicht länger die Augen vor den vielfältigen Facetten des Sterbens verschließen. In der Kunst hatte der Tod ohnehin immer schon seinen Platz als Teil des Lebens. Selbst ins Kabarett hat der Sensenmann inzwischen Einzug gehalten. Sollten wir vielleicht öfter über den Tod lachen? Brauchen wir eine andere Kultur des Trauerns? west.art am sonntag macht eines der letzten Tabus zum Thema.
Als Veranstaltungstipp wird das Tanztheater: „EXITUS eine pietätlose Tragikkomödie über Tanz, Tod und Teufel“ empfohlen.
Nicole Strecker
Barbara Fuchs tanzt den »Exitus«
»Exitus. Eine pietätlose Tragikomödie über Tanz, Tod und Teufel« heißt die Produktion, die sie zusammen mit der Choreografin Koni Hanft erarbeitet hat, und in der sie wahlweise als Wasserleiche oder Zombie mit hängenden Haaren und traurig-verzerrter Mimik die Gliedmaßen schlackern lässt.
[…] der Horror im neuen Stück hat eine Metaebene. >Exitus< erzählt auch von der Mystifizierung von Tanz, der in der Szene fast so etwas wie eine Religion ist. Als Ballett-Elevin, da müssen die Füße bluten, da muss man jeden Schmerz ertragen, alles für den Tanz«, lästert Barbara Fuchs.